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NRW: 12,6 Prozent weniger Krankenhausbehandlungen von Kindern und Jugendlichen aufgrund psychischer Erkrankungen als vor Beginn der Corona-Pandemie

Krankenhausflur mit Personal
Montag, 10. März 2025

NRW: 12,6 Prozent weniger Krankenhausbehandlungen von Kindern und Jugendlichen aufgrund psychischer Erkrankungen als vor Beginn der Corona-Pandemie

Überdurchschnittliche Anstiege der Behandlungsfälle gab es bei depressiven Episoden und Essstörungen. Rückgänge verzeichneten Krankenhausbehandlungen aufgrund von Alkohol und Störungen des Sozialverhaltens.

Im Jahr 2023 wurden 20 354 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren aus Nordrhein-Westfalen aufgrund von psychischen und Verhaltensstörungen in Krankenhäusern behandelt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, lag die Zahl dieser Behandlungsfälle damit um 12,6 Prozent niedriger als 2019. 61,8 Prozent der behandelten Kinder und Jugendlichen waren Mädchen. Nachdem die Behandlungen wegen psychischer Erkrankungen 2020, im ersten Jahr der Corona-Pandemie, um 14,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken waren, stiegen sie 2021 um 10,3 Prozent an. In den Jahren 2022 und 2023 fiel die Fallzahl wieder um 5,2 Prozent bzw. 2,0 Prozent. Der Anstieg der Krankenhausbehandlungen aufgrund psychischer Erkrankungen im Jahr 2021 bestand ausschließlich aus Behandlungsfällen von weiblichen Kindern und Jugendlichen: Sie waren gegenüber 2020 um 18,2 Prozent angestiegen, während die männlichen Behandlungsfälle mit −0,3 Prozent nahezu unverändert blieben.

Vollstationär im Krankenhaus behandelte Jugendliche aus NRW mit der Diagnose Psychische und Verhaltensstörungen

Häufigste Diagnose war die depressive Episode

Im Jahr 2023 wurden 24,5 Prozent mehr Kinder und Jugendliche aufgrund einer depressiven Episode im Krankenhaus behandelt als im Jahr 2019. Mit 5 556 Fällen im Jahr 2023 war die depressive Episode wie in den Jahren zuvor die am häufigsten gestellte Einzeldiagnose unter den im Krankenhaus behandelten psychischen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen. Mit diesem Krankheitsbild wurden überwiegend Mädchen behandelt (80,6 Prozent). Knapp ein Fünftel der aufgrund depressiver Episoden behandelten Patientinnen und Patienten (19,0 Prozent) war noch keine 14 Jahre alt.

Vollstationär im Krankenhaus behandelte Jugendliche im Alter von unter 18 Jahren mit Wohnsitz in NRW

Anstieg bei Essstörungen – Rückgang bei Behandlungen aufgrund von Alkohol und Störung des Sozialverhaltens

Die Zahl der Krankenhausbehandlungen von Kindern und Jugendlichen mit Essstörungen ist mit 1 305 Fällen im Jahr 2023 gegenüber dem Vor-Coronajahr 2019 um 54,6 Prozent gestiegen. Damit fiel die Fallzahlsteigerung dieser Erkrankung stärker aus als bei den psychischen Behandlungsfällen von Kindern und Jugendlichen insgesamt. Nach einem Anstieg um 59,4 Prozent von 2020 auf 2021 sanken die Behandlungsfälle danach wieder um insgesamt 9,1 Prozent. Die Zahl der Behandlungsfälle aufgrund von Psychischen und Verhaltensstörungen durch Alkohol hat sich in 2023 mehr als halbiert gegenüber 2019 (−57,0 Prozent). Krankenhausbehandlungen mit der Hauptdiagnose „Kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen” gingen in diesem Zeitraum um 43,4 Prozent zurück.

Höchste Fallzahl psychischer Krankenhausbehandlungen je 100 000 Kinder und Jugendliche im Kreis Paderborn

Regional betrachtet gab es die höchsten Anteile der Behandlungsfälle aufgrund von psychischen und Verhaltensstörungen bei unter 18-Jährigen an der gleichaltrigen Bevölkerung 2023 für Patientinnen und Patienten aus dem Kreis Paderborn mit 1 040 Fällen je 100 000 Minderjährigen. Es folgen die Kreise Recklinghausen (1 012) und Unna (1 006). Die niedrigsten Fallzahlen wurden für den Kreis Minden-Lübbecke (417), Gütersloh (419) und den Kreis Düren (428) ermittelt. Im Landesdurchschnitt lag die Zahl bei 651 Behandlungsfällen je 100 000 Kinder und Jugendliche.

IT.NRW als Statistisches Landesamt erhebt und veröffentlicht zuverlässige und objektive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als 300 Statistiken auf gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der zuverlässigen Meldungen der Befragten möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Aussagekräftige statistische Daten dienen als Grundlage für politische, wirtschaftliche und soziale Entscheidungen. Sie stehen auch der Wissenschaft und allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. (IT.NRW)

(064/ 25) Düsseldorf, den 10. März 2025

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