
NRW: 13 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen aber fast siebenmal mehr Verbraucherinsolvenzen als im September 2020
Düsseldorf (IT.NRW). Im September 2021 wurden bei den Amtsgerichten in Nordrhein-Westfalen 2 380 Anträge auf Eröffnung von Insolvenzverfahren gestellt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, waren das 245,9 Prozent mehr als im September 2020 (688 Verfahren) und 17,7 Prozent mehr als im September 2019 (2 022 Verfahren).
340 der beantragten Insolvenzverfahren betrafen Unternehmen. Das waren 13,0 Prozent mehr als im September 2020 (301 Verfahren). Von den im September 2021 beantragten Unternehmensinsolvenzen waren zum Zeitpunkt der Antragstellung 1 310 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen. Trotz der wirtschaftlichen Krise im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie lag die Zahl der beantragten Insolvenzverfahren von Unternehmen damit weiterhin unter dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019 (Zwölfmonatsdurchschnitt 2019: 446 Verfahren; 2020: 363 Verfahren).

Beantragte Insolvenzverfahren in Nordrhein-Westfalen | ||||
---|---|---|---|---|
Monat | Insolvenzen insgesamt | Zu- bzw. Abnahme*) der Insolvenzen insgesamt |
darunter | |
Unternehmens- insolvenzen |
Verbraucher- insolvenzen |
|||
September 2019 | 2 022 | +0,5 % | 408 | 1 301 |
Oktober 2019 | 2 279 | −5,9 % | 500 | 1 381 |
November 2019 | 1 845 | −14,5 % | 376 | 1 136 |
Dezember 2019 | 1 428 | −26,0 % | 335 | 822 |
Januar 2020 | 2 271 | −8,4 % | 489 | 1 409 |
Februar 2020 | 1 914 | −5,9 % | 414 | 1 178 |
März 2020 | 2 036 | −8,3 % | 409 | 1 277 |
April 2020 | 1 308 | −41,8 % | 326 | 727 |
Mai 2020 | 1 941 | −15,0 % | 423 | 1 125 |
Juni 2020 | 1 927 | −4,0 % | 338 | 1 231 |
Juli 2020 | 1 779 | −21,8 % | 428 | 1 007 |
August 2020 | 942 | −54,6 % | 296 | 429 |
September 2020 | 688 | −66,0 % | 301 | 236 |
Oktober 2020 | 862 | −62,2 % | 316 | 374 |
November 2020 | 972 | −47,3 % | 287 | 466 |
Dezember 2020**) | 1 226 | −14,2 % | 326 | 688 |
Januar 2021 | 1 990 | −12,4 % | 364 | 1 273 |
Februar 2021 | 2 471 | +29,1 % | 317 | 1 761 |
März 2021 | 3 504 | +72,1 % | 384 | 2 517 |
April 2021 | 2 665 | +103,7 % | 392 | 1 736 |
Mai 2021 | 2 285 | +17,7 % | 312 | 1 505 |
Juni 2021 | 2 649 | +37,5 % | 342 | 1 836 |
Juli 2021 | 2 704 | +52,0 % | 355 | 1 847 |
August 2021 | 2 288 | +142,9 % | 301 | 1 555 |
September 2021***) | 2 380 | +245,9 % | 340 | 1 610 |
*) gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat; **) einschl. 111 nachgemeldete Verfahren (5 Unternehmen, 106 Verbraucher) des Amtsgerichtes Mönchengladbach aus dem ersten Halbjahr 2020; ***) vorläufige, gerundete Ergebnisse |
Die Zahl der Insolvenzverfahren von Verbrauchern (dazu zählen Arbeitnehmer, Rentner oder Erwerbslose) stieg gegenüber September 2020 um 582,2 Prozent auf 1 610 Anträge; gegenüber dem Vormonat lag der Anstieg bei 3,5 Prozent (August 2021: 1 555 Verfahren). Eine mögliche Ursache für den Anstieg gegenüber September 2020 könnte das Ende 2020 beschlossene Gesetz zur weiteren Verkürzung der Restschuldbefreiung sein. Infolge dessen könnten insbesondere überschuldete Privatpersonen vor allem im zweiten Halbjahr 2020 (Monatsdurchschnitt: 533) ihre Insolvenzanträge zurückgestellt und diese dann nach dem Jahreswechsel gestellt haben. Ein Indiz hierfür ist, dass die monatliche Zahl der Verbraucherinsolvenzen seit Februar 2021 über dem Niveau von 2019 (Zwölfmonatsdurchschnitt: 1 316) liegt. Neben Verbrauchern und Unternehmen beantragten auch noch 430 sonstige Antragsteller die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. (IT.NRW)
(434 / 21) Düsseldorf, den 10. November 2021
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