
NRW: 2023 ereigneten sich mehr Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen – freigesetzte Menge mehr als doppelt so hoch wie 2022
Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2023 ereigneten sich in Nordrhein-Westfalen insgesamt 409 Unfälle beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen oder deren Beförderung. Das waren 13 Unfälle mehr als im Vorjahr (+3,3 Prozent). Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt mitteilt, wurden dabei 5 270 Kubikmeter umweltgefährdende Stoffe freigesetzt. Dies entspricht mehr als der doppelten Menge wie 2022 (2 232 Kubikmeter). 136 der Unfälle geschahen beim Umgang, also z. B. bei der Lagerung, Abfüllung, Herstellung oder Verwendung dieser Stoffe (2022: 130 Unfälle). Zwei Drittel der Unfälle (273) ereigneten sich bei deren Beförderung (2022: 266).

Anzahl der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen in Nordrhein-Westfalen | |||
---|---|---|---|
Jahr | Unfälle insgesamt | darunter | |
bei der Beförderung | beim Umgang | ||
2013 | 469 | 317 | 152 |
2014 | 540 | 353 | 187 |
2015 | 566 | 391 | 175 |
2016 | 643 | 479 | 164 |
2017 | 658 | 507 | 151 |
2018 | 647 | 510 | 137 |
2019 | 481 | 317 | 164 |
2020 | 414 | 254 | 160 |
2021 | 429 | 275 | 154 |
2022 | 396 | 266 | 130 |
2023 | 409 | 273 | 136 |
Rund 80 Prozent der freigesetzten Stoffe wurde wiedergewonnen
Der überwiegende Teil (4 273 Kubikmeter oder 81,1 Prozent) der im Jahr 2023 freigesetzten wassergefährdenden Stoffe konnte wiedergewonnen werden, so dass das Material einer anschließenden Nutzung oder Verwendung zur Verfügung stand oder einer geordneten Entsorgung zugeführt werden konnte. Die übrigen 997 Kubikmeter (18,9 Prozent) konnten nicht wiedergewonnen werden und belasten den Wasserhaushalt dauerhaft.

Freigesetzte Menge wassergefährdender Stoffe in Nordrhein-Westfalen | |||
---|---|---|---|
Jahr | Freigesetzte Menge | davon | |
wiedergewonnen | nicht wiedergewonnen | ||
m3 | |||
2013 | 3 550 | 181 | 3 369 |
2014 | 2 344 | 1 942 | 401 |
2015 | 2 767 | 792 | 1 975 |
2016 | 1 070 | 605 | 465 |
2017 | 1 788 | 1 437 | 351 |
2018 | 813 | 545 | 268 |
2019 | 25 124 | 24 726 | 397 |
2020 | 1 155 | 679 | 476 |
2021 | 4 209 | 3 873 | 336 |
2022 | 2 232 | 1 261 | 972 |
2023 | 5 270 | 4 273 | 997 |
2023 war die freigesetzte Menge wassergefährdender Stoffe auf dem höchsten Wert seit 2019
Die freigesetzte Menge wassergefährdender Stoffe im vergangenen Jahr war mit 5 270 Kubikmetern auf dem höchsten Wert seit 2019. Der Spitzenwert im Jahr 2019 ergab sich durch einen großen Unfall, bei dem durch Silagesickersaft verunreinigtes Regenwasser in einem Regenrückhaltebecken aufgefangen und gereinigt wurde.
Häufigste Unfallursache war Fehlverhalten oder menschliches Versagen
Die Hauptunfallursache war 2023 mit 179 Fällen Fehlverhalten oder menschliches Versagen. 65 Unfälle waren auf Materialfehler und 165 Fälle auf sonstige (z. B. höhere Gewalt) oder ungeklärte Ursachen zurückzuführen.
Die Erhebung der öffentlichen Wasserversorgung wird jährlich durchgeführt und gibt einen landesweiten Überblick über die Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen bei deren Beförderung oder mit deren Umgang.
IT.NRW erhebt und veröffentlicht als Statistisches Landesamt zuverlässige und objektive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als 300 Statistiken auf gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der zuverlässigen Meldungen der Befragten möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Aussagekräftige statistische Daten dienen als Grundlage für politische, wirtschaftliche und soziale Entscheidungen. Sie stehen auch der Wissenschaft und allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. (IT.NRW)
(291 / 24) Düsseldorf, den 17. September 2024
Weitere Ergebnisse für Nordrhein-Westfalen finden Sie in der Landesdatenbank NRW