Landesbetrieb IT.NRW
Statistik und IT-Dienstleistungen
Verschiedene Euroscheine
Freitag, 24. Oktober 2025

NRW: Gemeinden und Gemeindeverbände konnten 2024 nur knapp 93 % ihrer Auszahlungen durch Einzahlungen decken

  • Deckungsgrad aller Gemeinden und Gemeindeverbände Nordrhein-Westfalens zusammen das zweite Jahr in Folge deutlich unter 100 %.
  • Thüringen war das einzige Flächenland Deutschlands, in dem die Gemeinden und Gemeindeverbände in Summe ihre Auszahlungen durch Einzahlungen decken konnten.
  • Mehr als 4 von 5 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland wiesen 2024 mehr Aus- als Einzahlungen auf.

Düsseldorf (IT.NRW). Die Gemeinden und Gemeindeverbände in Nordrhein-Westfalen zusammengenommen konnten 2024 nur 92,8 % ihrer Auszahlungen durch Einzahlungen decken. In absoluten Zahlen ausgedrückt entsprach das einer Unterdeckung in Höhe von 6,8 Mrd. Euro. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, lag der sogenannte Deckungsgrad somit das zweite Jahr in Folge deutlich unter 100 %. Im Jahr 2018 hatte er noch bei 103,5 % gelegen, d. h. auf kommunaler Ebene haben die Einzahlungen damals die Auszahlungen übertroffen. Bundesweit lag der Deckungsgrad 2024 der Gemeinden und Gemeindeverbände aller Flächenländer mit 93,3 % nur geringfügig über dem Wert von NRW. Die zeitliche Entwicklung verlief bundesweit sehr ähnlich wie in Nordrhein-Westfalen.

Deckungsgrad der Gemeinden und Gemeindeverbände Nordrhein-Westfalens und der deutschen Flächenländer

Thüringen mit höchstem und Niedersachsen mit niedrigstem Deckungsgrad

In 12 von 13 deutschen Flächenländern konnten die Gemeinden und Gemeindeverbände in Summe ihre Auszahlungen nicht decken. Lediglich die kommunale Ebene in Thüringen hatte 2024 einen Deckungsgrad von über 100 % (101,0 %) und konnte diesen im Vergleich zu 2018 halten. Bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden der anderen Flächenländer ist diese Kennziffer unter 100 % gefallen. In Niedersachsen war der Deckungsgrad der kommunalen Ebene 2024 mit 89,5 % am niedrigsten.

Deckungsgrad der Gemeinden und Gemeindeverbände der deutschen Flächenländer in %

Mehr als 4 von 5 Kreisen und kreisfreien Städten der deutschen Flächenländer 2024 mit Deckungsgrad unter 100 %

Die Betrachtung der einzelnen kreisfreien Städte und Kreise (einschließlich kreisangehöriger Gemeinden) aller deutschen Flächenländer im Jahr 2024 zeigt, dass mehr als 4 von 5 von ihnen ihre Auszahlungen nicht durch Einzahlungen decken konnten. Sie wiesen damit einen Deckungsgrad unter 100 % auf. 2018 war es umgekehrt, damals hatten mehr als 4 von 5 von ihnen einen Deckungsgrad von über 100 %.

92,5 % der nordrhein-westfälischen Kreise und kreisfreien Städte hatten im Jahr 2024 einen Deckungsgrad unter 100 %. Lediglich die Kreise Olpe, Soest und Minden-Lübbecke sowie die kreisfreie Stadt Hagen konnten ihre Auszahlungen noch durch entsprechende Einzahlungen decken.

Deckungsgrad der kreisfreien Städte und Kreise der Flächenländer Deutschlands 2018 und 2024

Methodische Hinweise

Die Ergebnisse entstammen der Statistik der kommunalen Rechnungsergebnisse (2018-2023) und der kommunalen Kassenstatistik (2024). Die Daten der Kassenstatistik bilden den aktuellen Rand und sind als vorläufig anzusehen. Sie werden im Rahmen einer jährlichen Aktualisierung durch die Daten der Rechnungsergebnisse ersetzt.

Die hier dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf die Flächenländer Deutschlands. Daher sind die Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen ausgenommen. Soweit in den Flächenländern vorhanden, umfasst die kommunale Ebene kreisangehörige Städte und Gemeinden, Verbands- und Samtgemeinden, kreisfreie Städte, Kreis-, und Amtsverwaltungen sowie Bezirksverbände, Landschaftsverbände, Regionalverbände und dergleichen.

Der Deckungsgrad wird in % ausgewiesen und als Quotient der Ein- und Auszahlungen berechnet – jeweils um Einzahlungen von gleicher Ebene bereinigt, ohne Zahlungen aus Finanzierungstätigkeit. Je niedriger der Deckungsgrad ist, desto weniger tragen die aktuell aus Steuern und anderen Quellen generierten Einzahlungen zur Finanzierung des Haushalts bei. Daraus lässt sich außerdem ablesen, wie hoch der Anteil an der Haushaltssumme ist, der durch Kreditaufnahmen oder Entnahmen aus Rücklagen finanziert werden muss. Detaillierte methodische Hinweise finden Sie in der Regionaldatenbank Deutschland.

Über IT.NRW

Der Landesbetrieb IT.NRW ist der zentrale IT-Dienstleister und das Statistische Landesamt für Nordrhein-Westfalen. Wir begleiten die Digitalisierung der Landesverwaltung und stellen objektive Daten für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung. Die Erstellung von mehr als 300 Statistiken auf gesetzlicher Grundlage ist dank der zuverlässigen Meldungen von Befragten möglich. Sie leisten dadurch einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Aussagekräftige statistische Daten dienen als Grundlage für politische, wirtschaftliche und soziale Entscheidungen. (IT.NRW)

Ergebnisse für Regierungsbezirke/kreisfreie Städte und Kreise/ Städte und Gemeinden finden Sie in der Regionaldatenbank Deutschland.

(311 / 25) Düsseldorf, den 24. Oktober 2025

Bitte geben Sie uns ein Feedback

Hat Ihnen die Pressemitteilung gefallen?