NRW: Im März 2021 wurden 72,4 Prozent mehr Anträge auf Eröffnung von Insolvenzverfahren gestellt als ein Jahr zuvor
Düsseldorf (IT.NRW). Im März 2021 wurden bei den Amtsgerichten in Nordrhein-Westfalen 3 510 Anträge auf Eröffnung von Insolvenzverfahren gestellt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, waren das 72,4 Prozent mehr als im März 2020 (damals: 2 036 Verfahren). Dieser Zuwachs ist auf die gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat fast doppelt so hohe Zahl von Verbraucherinsolvenzen zurückzuführen. Die Zahl der Insolvenzverfahren von Verbrauchern (dazu zählen Arbeitnehmer, Rentner oder Erwerbslose) stieg gegenüber März 2020 um 97,3 Prozent auf 2 520. Eine mögliche Ursache für den Anstieg könnte das Ende 2020 beschlossene Gesetz zur weiteren Verkürzung der Restschuldbefreiung sein. Infolge dessen könnten insbesondere überschuldete Privatpersonen vor allem im zweiten Halbjahr 2020 ihre Insolvenzanträge zurückgestellt und diese nun nach dem Jahreswechsel gestellt haben.
Beantragte Insolvenzverfahren in Nordrhein-Westfalen | ||||
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Monat | Insolvenzen insgesamt | Zu- bzw. Abnahme*) der Insolvenzen insgesamt |
Darunter | |
Unternehmens- insolvenzen |
Verbraucher- insolvenzen |
|||
*) gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat; **) vorläufige, gerundete Ergebnisse; ***) einschl. 111 nachgemeldete Verfahren (5 Unternehmen, 106 Verbraucher) des Amtsgerichtes Mönchengladbach aus dem ersten Halbjahr 2020 | ||||
März 2019 | 2 221 | −7,2 % | 482 | 1 375 |
April 2019 | 2 247 | +0,9 % | 516 | 1 389 |
Mai 2019 | 2 284 | +3,8 % | 443 | 1 510 |
Juni 2019 | 2 008 | −14,8 % | 397 | 1 274 |
Juli 2019 | 2 276 | −7,8 % | 471 | 1 396 |
August 2019 | 2 075 | −8,8 % | 450 | 1 285 |
September 2019 | 2 022 | +0,5 % | 408 | 1 301 |
Oktober 2019 | 2 279 | −5,9 % | 500 | 1 381 |
November 2019 | 1 845 | −14,5 % | 376 | 1 136 |
Dezember 2019 | 1 428 | −26,0 % | 335 | 822 |
Januar 2020 | 2 271 | −8,4 % | 489 | 1 409 |
Februar 2020 | 1 914 | −5,9 % | 414 | 1 178 |
März 2020 | 2 036 | −8,3 % | 409 | 1 277 |
April 2020 | 1 308 | −41,8 % | 326 | 727 |
Mai 2020 | 1 941 | −15,0 % | 423 | 1 125 |
Juni 2020 | 1 927 | −4,0 % | 338 | 1 231 |
Juli 2020 | 1 779 | −21,8 % | 428 | 1 007 |
August 2020 | 942 | −54,6 % | 296 | 429 |
September 2020 | 688 | −66,0 % | 301 | 236 |
Oktober 2020 | 862 | −62,2 % | 316 | 374 |
November 2020 | 972 | −47,3 % | 287 | 466 |
Dezember 2020***) | 1 226 | −14,2 % | 326 | 688 |
Januar 2021 | 1 990 | −12,4 % | 364 | 1 273 |
Februar 2021 | 2 471 | +29,1 % | 317 | 1 761 |
März 2021**) | 3 510 | +72,4 % | 400 | 2 520 |
Die Zahl der beantragten Insolvenzverfahren von Unternehmen verringerte sich gegenüber März 2020 um 2,2 Prozent auf 400. Von diesen Unternehmensinsolvenzen waren zum Zeitpunkt der Antragstellung 1 370 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen. Trotz der wirtschaftlichen Krise im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie lag die Zahl der beantragten Unternehmensinsolvenzverfahren damit weiter unter dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019 (Zwölfmonatsdurchschnitt 2019: 446 Verfahren – 2020: 363 Verfahren). Ein Grund dafür könnte u. a. sein, dass auch im März 2021 die Pflicht zur Stellung eines Insolvenzantrages für Unternehmen teilweise weiterhin ausgesetzt war. Hinzu kommt die staatliche Unterstützung von Unternehmen durch besondere finanzielle Hilfen. Neben den Verbrauchern und Unternehmen beantragten noch 590 sonstige Antragsteller die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. (IT.NRW)
(160 / 21) Düsseldorf, den 10. Mai 2021
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