
NRW: Niedrigste Weizenernte seit Anfang der 90er Jahre
Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2024 sind in Nordrhein-Westfalen 3,03 Millionen Tonnen Getreide (ohne Körnermais) geerntet worden. Fast die Hälfte davon (49,0 Prozent) entfiel mit 1,49 Millionen Tonnen auf Weizen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, wurden damit 26,9 Prozent weniger Weizen eingefahren als 2023. Die Anbaufläche für Weizen war mit 210 400 Hektar um 15,5 Prozent kleiner als im Vorjahr. Bedingt durch die schlechten Witterungsbedingungen während der diesjährigen Vegetationsperiode, reduzierte sich der Hektarertrag um 13,6 Prozent auf 7,1 Tonnen. Dies ist der niedrigste Hektarertrag seit Anfang der 90er Jahre.

Entwicklung der Hektarerträge bei Getreide in Nordrhein-Westfalen | ||||||||||
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Getreideart | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024*) |
Tonnen je Hektar | ||||||||||
Weizen zusammen | 8,8 | 8,1 | 7,9 | 7,9 | 8,1 | 8,6 | 7,7 | 8,7 | 8,2 | 7,1 |
Gerste zusammen | 8,2 | 7,1 | 7,3 | 6,8 | 7,6 | 7,0 | 7,1 | 7,7 | 8,0 | 6,8 |
Roggen und Wintermenggetreide**) | 7,1 | 6,1 | 5,8 | 6,4 | 6,2 | 5,8 | 6,8 | 7,0 | 6,4 | 5,8 |
Triticale | 7,1 | 6,7 | 6,0 | 6,4 | 6,9 | 6,3 | 6,2 | 6,7 | 6,8 | 6,3 |
Hafer | 5,9 | 5,3 | 5,0 | 5,4 | 4,9 | 4,5 | 4,6 | 5,5 | 3,9 | 5,5 |
*) vorläufige Ergebnisse **) Von 2000 bis 2009 wurde der Hektarertrag für Roggen und Wintermenggetreide neu berechnet, ab 2010 wurde Roggen und Wintermenggetreide im Fragenkatalog als Einheit erfragt. |
Ein Drittel weniger Winterweizen, aber fünfmal mehr Sommerweizen
Bei Winterweizen, der in NRW nach wie vor anbaustärksten Brotgetreideart, lag die Erntemenge mit 1,43 Millionen Tonnen knapp ein Drittel (−29,3 Prozent) unter dem Vorjahresniveau. Dies ist auf einen geringeren Hektarertrag von 7,1 Tonnen (−13,2 Prozent) und eine verkleinerte Anbaufläche von 200 500 Hektar (−18,6 Prozent) zurückzuführen. Die Erntemenge von Sommerweizen hat sich im gleichen Zeitraum auf 55 800 Tonnen mehr als verfünffacht (+432,4 Prozent). Die Anbaufläche dieser Getreideart wurde um 298,5 Prozent auf 9 900 Hektar ausgedehnt; der Hektarertrag stieg um 33,6 Prozent auf 5,7 Tonnen je Hektar.
Die Ernte von Roggen und Wintermenggetreide reduzierte sich vor dem Hintergrund einer kleineren Anbaufläche (33 000 Hektar, −25,7 Prozent) und einem geringeren Hektarertrag (5,8 Tonnen, −10,0 Prozent) um 33,0 Prozent auf rund 190 200 Tonnen.

Entwicklung der Gesamternten bei Getreide in Nordrhein-Westfalen | |||||
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Jahr | Getreideart | ||||
Weizen zusammen | Gerste zusammen | Hafer | Roggen und Wintermenggetreide**) | Triticale | |
in Tonnen | |||||
2015 | 2 449 450,7 | 1 239 628,1 | 41 103,2 | 117 883,9 | 503 181,4 |
2016 | 2 161 337,9 | 1 085 235,1 | 38 839,9 | 100 414,4 | 462 336,7 |
2017 | 2 098 320,6 | 1 056 978,3 | 38 630,6 | 97 666,7 | 396 782,0 |
2018 | 1 955 520,7 | 1 032 546,9 | 38 809,0 | 114 983,7 | 384 787,5 |
2019 | 2 063 685,2 | 1 170 850,4 | 32 729,6 | 153 076,6 | 403 460,8 |
2020 | 2 014 619,8 | 1 087 761,5 | 34 483,9 | 195 240,8 | 366 964,9 |
2021 | 1 828 251,5 | 1 052 874,7 | 34 962,4 | 268 911,6 | 355 480,3 |
2022 | 2 144 103,6 | 1 108 309,1 | 41 202,7 | 245 861,7 | 370 987,3 |
2023 | 2 036 169,9 | 1 193 329,4 | 25 993,9 | 283 948,1 | 372 794,3 |
2024*) | 1 487 545,1 | 1 075 034,1 | 41 975,4 | 190 177,6 | 235 971,5 |
*) vorläufige Ergebnisse **) Von 2000 bis 2009 wurde der Hektarertrag für Roggen und Wintermenggetreide neu berechnet, ab 2010 wurde Roggen und Wintermenggetreide im Fragenkatalog als Einheit erfragt. |
Hektarertrag von Gerste auf Niveau von 2018
Auch Gerste verzeichnete mit 1,08 Millionen Tonnen eine geringere Gesamternte im Vergleich zum Vorjahr (−9,9 Prozent). Die Anbaufläche der Gerste (157 700 Hektar) wurde zwischen 2023 und 2024 um 5,8 Prozent ausgedehnt; der Hektarertrag lag hingegen mit 6,8 Tonnen unter dem Vorjahreswert (−14,9 Prozent). Zuletzt befand sich der Hektarertrag im Jahr 2018 auf diesem Niveau.
Rund 62 Prozent mehr Hafer als 2023
Für Hafer ergab sich in diesem Jahr mit 42 000 Tonnen eine um 61,5 Prozent höhere Erntemenge als 2023. Ausschlaggebend dafür war die um 13,7 Prozent größere Anbaufläche (7 600 Hektar) und der um 42,0 Prozent gestiegene Hektarertrag (5,5 Tonnen).
Eine um 32,5 Prozent reduzierte Anbaufläche (37 300 Hektar) und ein um 6,2 Prozent geringerer Hektarertrag (6,3 Tonnen) führte bei Triticale zu einer Gesamterntemenge von 236 000 Tonnen (−36,7 Prozent).
Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, ist eine deutliche Ausdehnung der Anbauflächen im Vergleich zu 2023 bei den Sommergetreidearten zu verzeichnen, die im Unterschied zu den Wintergetreidearten erst im Frühjahr des Erntejahres ausgesät werden.
IT.NRW erhebt und veröffentlicht als Statistisches Landesamt zuverlässige und objektive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als 300 Statistiken auf gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der zuverlässigen Meldungen der Befragten möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Aussagekräftige statistische Daten dienen als Grundlage für politische, wirtschaftliche und soziale Entscheidungen. Sie stehen auch der Wissenschaft und allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. (IT.NRW)
(265 / 24) Düsseldorf, den 22. August 2024
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