Statistiker erwarten bis 2060 bis zu einer Million Pflegebedürftige in NRW
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Düsseldorf (IT.NRW). In Nordrhein-Westfalen werden zukünftig mehr Pflegebedürftige zu versorgen sein als zurzeit. Wie Information und Technik als amtliche Statistikstelle des Landes auf Basis einer aktuellen Modellrechnung mitteilt, werden im Jahr 2060 je nach Berechnungsvariante zwischen 31 und 58 Prozent mehr Menschen auf Pflegeleistungen angewiesen sein als 2013. Dabei wird der Anstieg in den Kreisen des Landes höher sein als in den kreisfreien Städten.

- Tabellarische Daten der Grafik
Leistungsempfänger der Pflegeversicherung in Nordrhein–Westfalen von 2005 bis 2060 | |||
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Jahr | Pflegebedürftige | ||
Bestand | konstante Variante | Trendvariante | |
2005 | 457 128 | ||
2007 | 484 119 | ||
2009 | 509 145 | ||
2011 | 547 833 | ||
2013 | 581 492 | 581 492 | 581 492 |
2020 | 627 500 | 571 600 | |
2025 | 666 500 | 598 400 | |
2030 | 705 200 | 623 300 | |
2035 | 745 500 | 656 700 | |
2040 | 805 900 | 697 400 | |
2045 | 883 200 | 740 800 | |
2050 | 943 200 | 778 600 | |
2055 | 947 000 | 787 200 | |
2060 | 920 500 | 763 400 |
Hans-Josef Fischer, Präsident von IT.NRW, führte heute im Rahmen einer Pressekonferenz in Düsseldorf aus, dass die Statistiker in ihrer Modellrechnung mit zwei Varianten gearbeitet haben: Bei der konstanten Variante wird unterstellt, dass die durchschnittlichen Pflegequoten aus den Jahren 2011 und 2013 in Zukunft unverändert bleiben. Die Trendvariante geht davon aus, dass mit einer steigenden Lebenserwartung auch eine bessere Gesundheit verbunden sein wird, sodass die pflegefreie Lebenszeit ansteigt. Nach der konstanten Variante wird die Zahl der Personen, die Pflegeleistungen erhalten, von 581 500 Personen im Jahr 2013 bis 2055 kontinuierlich auf 947 000 Personen ansteigen (+63 Prozent). Danach wird es bis 2060 einen moderaten Rückgang auf 920 500 Personen geben. Dabei werden Frauen mit 63 Prozent im Jahr 2060 weiterhin einen höheren Anteil an allen Pflegebedürftigen haben als Männer. Die Zahl der männlichen Pflegebedürftigen steigt bis 2060 stärker an (+65 Prozent) als die der Frauen (+54 Prozent).
Die Trendvariante zeigt bis 2055 zwar ebenfalls diesen generellen Verlauf, sie liefert aber mit 787 000 Pflegepersonen (+35 Prozent) ein niedrigeres Ergebnis. Der bis 2060 folgende Rückgang auf 763 400 Personen liegt in ähnlicher prozentualer Größenordnung wie bei der konstanten Variante. (IT.NRW)
(318 / 16) Düsseldorf, den 06. Dezember 2016