Themenstrecke: Digitalisierung im Alter III
Das Internet bietet vielfältige Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe ohne Mobilitätserfordernisse und direkte Kontakte.
Düsseldorf (IT.NRW). Das Internet bietet vielfältige Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe ohne Mobilitätserfordernisse und direkte Kontakte. Unter Pandemiebedingungen ist das insbesondere auch für ältere Menschen bedeutsam. IT.NRW hat Daten und Fakten zum Thema Internetzugang und -nutzung älterer Menschen zusammengestellt und präsentiert diese in dieser Woche.
Internetaktivitäten
Die häufigste Internetaktivität der 1,98 Millionen älteren Internetnutzer in Nordrhein-Westfalen war im Jahr 2020 die Suche nach Waren und Dienstleistungen. 83,6 Prozent der älteren Nutzer (ab 65 Jahren) setzten das Internet zu diesem Zweck ein. An zweiter Stelle folgte das Senden oder Empfangen von E-Mails (82,4 Prozent), gefolgt vom Lesen von Online-Nachrichten (71,2 Prozent). 71,0 Prozent durchforsteten das Internet nach Informationen zu Gesundheitsthemen. 61,5 Prozent nutzten Sofortnachrichtendienste, 56,2 Prozent kauften Online ein, 54,8 Prozent telefonierten (inkl. Videotelefonie) über das Internet.
48,2 Prozent der älteren Internetnutzer hatten online Kontakt zu Behörden oder öffentlichen Einrichtungen und 48,1 Prozent nutzten Online-Banking.

- Tabellarische Daten der Grafik
Internetaktivitäten*) für private Zwecke in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2020 - Anteil an Personen mit Internetnutzung*) - |
|||
---|---|---|---|
Internetaktivität | 65 Jahre und älter | 10 bis unter 65 Jahre | |
*) in den letzten drei Monaten vor der Befragung **) innerhalb der letzten 12 Monate. Anteil an Personen mit Internetnutzung in den letzten 12 Monaten |
|||
Internet-Banking / Online-Banking | 48,1 % | 67,8 % | |
Kontakt mit Behörden oder öffentlichen Einrichtungen**) | 48,2 % | 70,3 % | |
Internet-/Videotelefonie | 54,8 % | 75,1 % | |
Onlineeinkäufe | 56,2 % | 79,9 % | |
Nutzung von Sofortnachrichtendiensten | 61,5 % | 90,4 % | |
Suche nach Informationen über Gesundheitsthemen | 71,0 % | 72,6 % | |
Lesen von Onlinenachrichten | 71,2 % | 81,0 % | |
E-Mails senden oder Empfangen | 82,4 % | 91,1 % | |
Suche nach informationen über Waren und Dienstleistungen | 83,6 % | 90,6 % |
Wie die Grafik zeigt, waren bei jüngeren Internetnutzern (unter 65 Jahren) die Anteile bei den genannten Aktivtäten durchgängig höher. Am deutlichsten waren die Unterschiede zwischen den beiden Altersgruppen bei der Nutzung von Sofortnachrichtendiensten (Ältere: 61,5 Prozent; Jüngere: 90,4 Prozent), bei der Internet- oder Videotelefonie (54,8 bzw. 75,1 Prozent), bei Onlineeinkäufen (56,2 bzw. 79,9 Prozent), beim Kontakt mit Behörden oder öffentlichen Einrichtungen (48,2 bzw. 70,3 Prozent) und beim Online-Banking (48,1 bzw. 67,8 Prozent).
Eine Ursache für die niedrigeren Anteile bei der Verwendung des Internets für Onlineeinkäufe, -banking und -Behördenkontakte könnte bei älteren Menschen darin begründet sein, dass diese häufiger als jüngere Sicherheitsbedenken gegenüber diesen Aktivitäten haben. Gut jeder fünfte (20,9 Prozent) Internetnutzer ab 65 Jahren gab im Jahr 2019 an, in den letzten 12 Monaten vor der Befragung Onlineeinkäufe auf Grund von Sicherheitsbedenken unterlassen zu haben. Bei den unter 65-Jährigen waren dies nur 14,3 Prozent. Knapp jeder dritte (32,0 Prozent) ältere Internetnutzer sah wegen Sicherheitsbedenken von Online-Banking ab, während dies bei den jüngeren etwa jeder Fünfte (20,6 Prozent) war. Auch auf den Kontakt mit Behörden oder öffentlichen Einrichtungen über das Internet verzichteten ältere Internetnutzer häufiger aufgrund von Sicherheitsbedenken (26,5 Prozent) als jüngere (14,4 Prozent).

- Tabellarische Daten der Grafik
Unterlassene Internetaktivitäten*) auf Grund von Sicherheitsbedenken von Personen im Alter von 10 und mehr Jahren in Nordrhein-Westfalen nach Alter im Jahr 2019 in Prozent | ||
---|---|---|
Unterlassene Internetaktivität | Alter | |
10 bis unter 65 Jahre | 65 Jahre und älter | |
*) in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung | ||
Onlineeinkäufe | 14,3 % | 20,9 % |
Internet-Banking/Online-Banking | 20,6 % | 32,0 % |
Kontakt mit Behörden oder öffentlichen Einrichtungen |
14,4 % | 26,5 % |
Die Ergebnisse stammen aus der EU-weiten Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien in privaten Haushalten, die jährlich im ersten Quartal auf freiwilliger Basis durchgeführt wird. Als Internetnutzer gelten dabei Personen ab zehn Jahren, die in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung im Internet aktiv waren. (IT.NRW)
(423 / 20) Düsseldorf, den 11. Dezember 2020