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Veränderte Haltungsformen in der Viehhaltung in NRW: Zahl der Plätze für Legehennen in Freilandhaltung seit 2010 um 159,2 Prozent gestiegen

Kühe auf einer Weide
Mittwoch, 4. August 2021

Veränderte Haltungsformen in der Viehhaltung in NRW: Zahl der Plätze für Legehennen in Freilandhaltung seit 2010 um 159,2 Prozent gestiegen

In Nordrhein-Westfalen gab es im Jahr 2020 in der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft Haltungsplätze u. a. für rund 1,3 Millionen Rinder, 5,5 Millionen Legehennen und 7,3 Millionen Schweine.

Düsseldorf (IT.NRW). In Nordrhein-Westfalen gab es im Jahr 2020 in der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft Haltungsplätze u. a. für rund 1,3 Millionen Rinder, 5,5 Millionen Legehennen und 7,3 Millionen Schweine. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand jetzt vorliegender Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020 mitteilt, hat sich die Art der Haltung dieser Nutztiere in den letzten zehn Jahren verändert:

Die Zahl der Betriebe mit Haltungsplätzen für Rinder hat sich in Nordrhein-Westfalen seit 2010 (damals: 17 300) um 31,5 Prozent auf 11 900 verringert. Die Zahl der Rinderhaltungsplätze sank binnen zehn Jahren (2010: 1,5 Millionen) um 16,6 Prozent auf 1,3 Millionen. 85,3 Prozent dieser Plätze befanden sich 2020 in sog. Laufställen (2010: 80,9 Prozent), 5,1 Prozent in Anbindeställen (2010: 18,0 Prozent) und 9,6 Prozent in anderen Haltungsformen (z. B. Tretmiststallungen oder Schrägbodenställe; 2010: 1,1 Prozent). 36,4 Prozent der Rinder besaßen im Jahr 2019 Zugang zu einer Weide. 2009 hatte dieser Anteil noch bei 48,7 Prozent gelegen.

Die Zahl der Betriebe mit Haltungsplätzen für Schweine hat sich seit 2010 (damals: 10 900) um 30,2 Prozent auf 7 600 verringert. Die Zahl der Schweinehaltungsplätze stieg dagegen gegenüber 2010 (damals: 6,7 Millionen) um 8,8 Prozent auf 7,3 Millionen Plätze. Im Jahr 2010 entfielen rein rechnerisch auf jeden Betrieb mit Schweinehaltung 618 Plätze – im vergangenen Jahr lag dieser Wert bei 964 Plätzen. In 87,8 Prozent der Haltungen wurden die Schweine in Ställen mit Vollspaltenboden, in 9,3 Prozent in Ställen mit Teilspaltenboden gehalten. Binnen zehn Jahren hat sich die Zahl der Haltungsplätze mit Vollspaltenboden um 22,4 Prozent erhöht, während sich die mit Teilspaltenboden um 36,2 Prozent verringert hat.

Die Zahl der Betriebe mit Haltungsplätzen für Legehennen sank in NRW von 4 500 im Jahr 2010 um 6,1 Prozent auf 4 200 im Jahr 2020. Die Zahl der Haltungsplätze für Legehennen stieg von 2010 bis 2020 von 4,1 Millionen um 34,7 Prozent auf 5,5 Millionen. 68,9 Prozent der Plätze wurden im Jahr 2020 für Legehennen in Bodenhaltung, 21,7 Prozent in Freilandhaltung und 9,4 Prozent in Käfighaltung gehalten. Die Zahl der Plätze mit Käfighaltung verringerte sich gegenüber 2010 um 39,1 Prozent. Dagegen gab es 36,5 Prozent mehr Plätze in Bodenhaltung und 159,2 Prozent mehr Plätze in Freilandhaltung.

In den Landwirtschaftszählungen werden etwa alle zehn Jahre wichtige Daten der landwirtschaftlichen Betriebe in NRW und den anderen Bundesländern erfasst. Auf Basis dieser Ergebnisse können bestehende Strukturen abgebildet sowie Trends und Entwicklungen in der Landwirtschaft aufgezeigt werden. Die Daten stehen als Informationsquelle der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zur Verfügung und dienen als Entscheidungsgrundlage. Weitere Informationen zur Landwirtschaftszählung in Nordrhein-Westfalen und weiterführende Links zu unserem Datenangebot finden Sie unter https://www.it.nrw/landwirtschaftszaehlung-2020. Bundesweite Ergebnisse haben die Statistiker des Bundes und der Länder in Form von Story-Maps im gemeinsamen Statistikportal unter https://lz2020.statistikportal.de veröffentlicht.

Seit der Landwirtschaftszählung 2010 werden alle Betriebe mit einer Landwirtschaftsfläche von mindestens fünf Hektar – statt wie zuvor mit zwei Hektar – befragt. Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, wurden die Daten der Zählungen von vor 2010 mit den Erfassungsgrenzen der Landwirtschaftszählung 2010 neu berechnet (IT.NRW)

(301 / 21) Düsseldorf, den 4. August 2021