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Zensus 2022: Syrische Haushalte waren anderthalbmal so groß wie ein durchschnittlicher NRW-Haushalt

Menschen beim Stadtbummel von oben
Donnerstag, 23. Januar 2025

Zensus 2022: Syrische Haushalte waren anderthalbmal so groß wie ein durchschnittlicher NRW-Haushalt

Die meisten syrischen Personen in NRW wohnten im Ruhrgebiet.

Düsseldorf (IT.NRW). Zum Zensusstichtag am 15. Mai 2022 hatten knapp 266 000 Personen die syrische Staatsangehörigkeit. Das waren ca. 1,5 Prozent der in Nordrhein-Westfalen lebenden Personen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt weiter mitteilt, hatten davon etwa 233 000 (87,6 Prozent) ausschließlich die syrische Staatsangehörigkeit. Weitere 33 000 Personen hatten eine doppelte Staatsangehörigkeit: Knapp 31 500 Personen waren deutsch-syrisch (11,8 Prozent) und gut 1 500 Personen besaßen die syrische und eine weitere ausländische Staatsangehörigkeit (0,6 Prozent).

Die meisten syrischen Personen wohnten in Haushalten als Paar mit Kindern

Bei Betrachtung der Haushaltsgrößen in NRW zeigte sich zum Zensusstichtag 2022, dass in syrischen Haushalten tendenziell mehr Personen als in anderen Haushalten wohnten. Die durchschnittliche Haushaltsgröße in NRW lag bei 2,0 Personen, wohingegen in syrischen Haushalten im Schnitt 3,0 Personen wohnten. Die meisten Syrerinnen und Syrer lebten in Haushalten als Paar mit Kindern (63,1 Prozent). Mädchen und Frauen mit syrischer Staatsangehörigkeit lebten sogar zu knapp 71 Prozent in einer solchen Haushaltskonstellation.

Syrische Personen nach Typ des Haushalts in NRW am 15.05.2022

Mehr syrische Männer als Frauen in NRW

Während laut Zensus 2022 in NRW insgesamt etwas mehr Frauen (51,0 Prozent) als Männer (49,0 Prozent) lebten, war bei den syrischen Personen der Männeranteil mit 57,3 Prozent höher als der Frauenanteil (42,7 Prozent). Besonders deutlich zeigten sich die Geschlechterunterschiede in der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen mit 64,6 Prozent Männern und 35,4 Prozent Frauen. Lediglich in der Altersgruppe der 90- Jährigen und Älteren war der Frauenanteil (61,0 Prozent) höher als der Männeranteil (32,5 Prozent), was sich mit der demografischen Entwicklung der Gesellschaft deckt.

Höchster Anteil syrischer Personen in Herne

Regional betrachtet wurden die höchsten Anteile syrischer Personen hauptsächlich in Städten und Kreisen des Ruhrgebiets verzeichnet. Den höchsten Anteil an Syrerinnen und Syrern verzeichnete die Stadt Herne mit 4,3 Prozent, gefolgt von den Städten Gelsenkirchen und Wuppertal (jeweils 3,2 Prozent). Demgegenüber lebten im Kreis Heinsberg anteilsmäßig die wenigsten Personen mit syrischer Staatsangehörigkeit (0,6 Prozent).

Methodische Hinweise

Als Syrerin oder Syrer werden Personen bezeichnet, die eine syrische Staatsangehörigkeit haben, unabhängig davon, ob weitere Staatsangehörigkeiten vorliegen. Bei syrischen Haushalten ist ausschlaggebend, dass mindestens eine Person mit syrischer Staatsangehörigkeit in diesem Haushalt lebt.

Die Kernfamilie wird im engen Sinne definiert, d. h. als zwei oder mehr Personen, die zu demselben Haushalt gehören und die als Ehemann und Ehefrau, als Partner oder Partnerin in einer eingetragenen Partnerschaft, als Partner oder Partnerin in einer eheähnlichen Gemeinschaft oder als Eltern und Kind miteinander verbunden sind.

Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten, dass sich die im Text aufgeführten Daten ausschließlich auf den Zensusstichtag 15.05.2022 beziehen. Die Entwicklungen nach diesem Zeitpunkt werden nicht abgebildet. Laut Einbürgerungsstatistik sind die Einbürgerungen von Syrerinnen und Syrern seit 2022 gestiegen. Im Jahr 2022 haben sich 14 081 und im Jahr 2023 22 720 Syrerinnen und Syrer in Nordrhein-Westfalen einbürgern lassen. Die Einbürgerungen von Syrerinnen und Syrern erfolgten 2022 und 2023 durchweg unter Hinnahme der Mehrstaatigkeit, d. h. es war der Regelfall, dass die Eingebürgerten neben der neu erworbenen deutschen Staatsangehörigkeit die syrische Staatsangehörigkeit beibehielten.

Die Ergebnisse aus dem Zensus 2022 sind auf unserer Statistikseite abrufbar.

Daten zu Einbürgerungen auf NRW-Ebene finden Sie in der Landesdatenbank NRW. (IT.NRW)

(019 / 25) Düsseldorf, den 23. Januar 2025

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