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Inflationsrate lag im Jahr 2022 bei durchschnittlich 7,1 Prozent

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Inflationsrate lag im Jahr 2022 bei durchschnittlich 7,1 Prozent

Welche Preise haben zu diesem Anstieg geführt?

Die Verbraucherpreise in Nordrhein-Westfalen sind im Jahresdurchschnitt 2022 um 7,1 Prozent gestiegen (Basis 2020 = 100). Dabei stiegen die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (+13,8 Prozent) und Verkehr (+10,8 Prozent) im vergangenen Jahr überdurchschnittlich an. Die sogenannte Kerninflation, also die Veränderung des Gesamtindex ohne die Bereiche Nahrungsmittel und Energie, lag im Jahresdurchschnitt bei 3,6 Prozent.

Wie groß in Nordrhein-Westfalen der Einfluss der einzelnen Bereiche auf die Inflationsrate im Jahresdurchschnitt 2022 war, verdeutlicht die Darstellung der sogenannten Beiträge zur Inflation in Prozentpunkten: Neben der Höhe der Preisänderungen sind für die Berechnung des Einflusses einzelner Waren und Dienstleistungen auf die Inflationsrate auch die jeweiligen Gewichtungen (sogenannte Wägungsanteile) ausschlaggebend, mit der diese Güter in den Preisindex insgesamt einfließen.

Steigende Preise für Haushaltsenergien, Nahrungsmittel und Kraftstoffe trugen maßgeblich zur Inflationsrate 2022 bei

Der Bereich „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ trug demnach am stärksten mit insgesamt 2,1 Prozentpunkten zur Inflationsrate in NRW bei. Dieser Güterbereich hat einen Wägungsanteil von 25,9 Prozent am Verbraucherpreisindex und verteuerte sich im Jahresdurchschnitt 2022 insgesamt um 8,3 Prozent zum Vorjahr. Prägend war in diesem Bereich insbesondere die Preisentwicklung bei Haushaltsenergien, die im Jahresdurchschnitt um 39,7 Prozent teurer angeboten wurden als ein Jahr zuvor.

Der Beitrag der Nahrungsmittelpreise (einschließlich alkoholfreie Getränke) zur Teuerungsrate lag bei 1,6 Prozentpunkten. Ihre Preise erhöhten sich binnen Jahresfrist um 13,8 Prozent; das war die höchste Steigerungsrate im Vergleich aller Hauptgruppen. Innerhalb des Nahrungsmittelbereichs zogen dabei die Preise für Speisefette/-öle (+39,4 Prozent) sowie für Molkereiprodukte und Eier (+21,5 Prozent) am stärksten an.

 

Der Bereich „Verkehr“ trug im vergangenen Jahr ebenfalls mit 1,6 Prozentpunkten zur Inflationsrate bei. Die Jahresteuerungsrate in diesem Güterbereich lag mit 10,8 Prozent im Jahr 2022 etwas niedriger als bei den Preisen für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke. Der Wägungsanteil liegt bei 13,8 Prozent. Insbesondere sind hier die steigenden Kraftstoffpreise (Diesel: +37,8 Prozent; Superbenzin: +20,5 Prozent) zu nennen, die im Jahr 2022 in diesem Bereich maßgeblich zur Inflation beigetragen haben.

Der Bereich „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ hatte einen Inflationsbeitrag von 0,5 Prozentpunkten. Hier verteuerten sich insbesondere die Pauschalreisen (+9,6 Prozent).

Auch der Güterbereich „Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör“ hatte einen Inflationsbeitrag von 0,5 Prozentpunkten. Hier waren vor allem Waren und Dienstleistungen für die Haushaltsführung (+10,7 Prozent) für die Preisentwicklung prägend. Zu dieser Position zählen zum einen Verbrauchsgüter für die Haushaltsführung (u. a. Reinigungs- und Pflegemittel), zum anderen Dienstleistungen von Hauspersonal.

Die „Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen“ trugen mit 0,4 Prozentpunkten zur Inflationsrate im vergangenen Jahr bei. Am stärksten verteuerten sich in dieser Gruppe Gaststättendienstleistungen (+8,4 Prozent), wozu z. B. Speisen und Getränke in Restaurants, Cafés, Bars u. Ä. oder die Bewirtungsleistungen von Kantinen und Mensen zählen.

Weitere Informationen zum Verbraucherpreisindex und zum Wägungsanteil der einzelnen Gütergruppen sind im Artikel „Fragen und Antworten zu Inflation und Verbraucherpreisen“ zu finden.