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Die Zahl der Gästeübernachtungen ist in NRW während der Coronapandemie stärker gesunken als im Bundesdurchschnitt

Tobias Arhelger - stock.adobe.com
Dienstag, 15. August 2023

Die Zahl der Gästeübernachtungen ist in NRW während der Coronapandemie stärker gesunken als im Bundesdurchschnitt

Im NRW-Tourismus wurden im Jahr 2022 rund 7,3 Prozent weniger Gästeübernachtungen aus dem Inland und 23,9 Prozent weniger Gästeübernachtungen aus dem Ausland als 2019 verbucht.

Düsseldorf (IT.NRW). Die Zahl der Gästeübernachtungen war in Nordrhein-Westfalen in den Jahren 2020 und 2021 mit unter 30 Millionen niedriger als vor der Coronapandemie (2019: 53 Millionen). Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, entspricht das einem Rückgang von jeweils etwa 45,0 Prozent. Im gleichen Zeitraum fiel der bundesweite Rückgang mit fast 40,0 Prozent vergleichsweise geringer aus. Mit zunehmender Aufhebung der pandemiebedingten Beschränkungen im Jahr 2022 stieg die Zahl der Gästeübernachtungen im Vergleich zu 2019 sowohl in NRW als auch bundesweit wieder an: Mit rund 47,5 Millionen Übernachtungen (−10,7 Prozent) in NRW und 451 Millionen in Deutschland (−9,1 Prozent) wurde das Niveau von vor der Pandemie allerdings immer noch nicht erreicht.

Übernachtungszahlen ausländischer Gäste gingen überproportional zurück

Die Zahl der Gästeübernachtungen aus dem Ausland ist in den Jahren 2020 und 2021 in allen Bundesländern stärker zurückgegangen als die der Übernachtungen inländischer Gäste. In NRW ging die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste in den Pandemiejahren 2020 und 2021 um über 60,0 Prozent gegenüber 2019 zurück; die Zahl der inländischen Gästeübernachtungen lag im gleichen Zeitraum um etwa 40,5 Prozent unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Die unterschiedliche Entwicklung setzte sich auch im Jahr 2022 fort; die Zahl der Übernachtungen lag aber auf einem höheren Niveau. Im Jahr 2022 war in NRW die Zahl der Gästeübernachtungen aus dem Inland um 7,3 Prozent und die aus dem Ausland um 23,9 Prozent niedriger als 2019.

Entwicklung der Zahl der Gästeübernachtungen aus dem Ausland in Deutschland

Zahl der Gästeübernachtungen war 2022 in Leverkusen am weitesten vom Vor-Pandemie-Niveau entfernt

Von allen Kreisen und kreisfreien Städten in NRW waren im Jahr 2022 die Zahlen der Gästeübernachtungen in Leverkusen (−29,6 Prozent), Mülheim an der Ruhr (−28,4 Prozent) und Remscheid (−27,9 Prozent) am weitesten vom jeweiligen Vor-Pandemie-Niveau entfernt. Die Beherbergungsbetriebe in Leverkusen verbuchten damit bundesweit den fünftgrößten Rückgang. Dies ist vor allem dadurch bedingt, dass hier die Zahl der ausländischen Gästeübernachtungen im Jahr 2022 um 55,8 Prozent unter dem Ergebnis von 2019 lag. Bundesweit gab es 2022 mit 57,4 Prozent den höchsten Rückgang gegenüber 2019 im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Hierbei ist aber zu beachten, dass das Ahrtal 2021 von der Flutkatastrophe betroffen war.

Weitere Ergebnisse zu regionalen Unterschieden der Entwicklung der Gästeübernachtungen in Deutschland sind in interaktiven Darstellungen im Statistikportal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder verfügbar.

Grundlage der vorliegenden Auswertung zum Tourismus in Deutschland sind die Jahresergebnisse der Monatserhebung im Tourismus aus der Regionaldatenbank Deutschland. Bei den Gästeübernachtungen werden sowohl touristische als auch Geschäftsreisen erfasst; eine Auswertung ausschließlich touristischer Reisen ist mit den vorliegenden Daten nicht möglich.

Kleinräumige Ergebnisse zu den Auswirkungen der Coronapandemie auf den Tourismus in Deutschland liefert der kürzlich aktualisierte Tourismusatlas in Form von interaktiven Rasterkarten (Raster-weiten von einem bis zehn Kilometern) für die Jahre 2018 bis 2022. Weitere karto-graphische Darstellungen auf Kreis- und Gemeindeebene zum Thema Tourismus finden Sie auch im Regionalatlas Deutschland.

IT.NRW als Statistisches Landesamt erhebt und veröffentlicht zuverlässige und objektive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als 300 P Statistiken auf gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der zuverlässigen Meldungen der Befragten möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Aussagekräftige statistische Daten dienen als Grundlage für politische, wirtschaftliche und soziale Entscheidungen. Sie stehen auch der Wissenschaft und allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. (IT.NRW)

(260 / 23) Düsseldorf, den 15. August 2023