Chemische Industrie und Metallerzeugung und -bearbeitung waren 2020 die energieintensivsten Wirtschaftszweige in NRW
Düsseldorf (IT.NRW). Mehr als zwei Drittel (67,9 Prozent) des Energieverbrauchs im nordrhein-westfälischen Verarbeitenden Gewerbe entfielen im Jahr 2020 auf die Chemische Industrie und die Metallerzeugung und -bearbeitung. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand von Ergebnissen der Jahreserhebung über die Energieverwendung im Verarbeitenden Gewerbe, im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden mitteilt, hatte die chemische Industrie mit 446,8 Petajoule den höchsten Anteil (35,4 Prozent) am gesamten Energieverbrauch der NRW-Industrie (1 263,8 Petajoule). In der Metallerzeugung und -bearbeitung wurde mit 411,3 Petajoule 32,5 Prozent der Energie verbraucht. Diese beiden Bereiche waren damit die energieintensivsten Wirtschaftszweige des Landes.
Energieverbrauch in der NRW-Industrie im Jahr 2020 | |
---|---|
Wirtschaftszweige | Anteil am gesamten Energieverbrauch |
Verarbeitendes Gewerbe insgesamt | 100,0 % |
darunter | |
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus |
3,1 % |
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln | 3,2 % |
Herstellung von Glas, Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden |
7,1 % |
Kokerei und Mineralölverarbeitung | 7,4 % |
Metallerzeugung und -bearbeitung | 32,5 % |
Herstellung von chemischen Erzeugnissen | 35,4 % |
übrige Wirtschaftszweige | 11,3 % |
Die Wirtschaftszweige Kokerei und Mineralölverarbeitung (92,9 Petajoule; 7,4 Prozent), Herstellung von Glas, Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden (90,0 Petajoule; 7,1 Prozent), die Herstellung von Nahrungs- und Futtermittel (40,1 Petajoule; 3,2 Prozent) und die Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus (39,7 Petajoule; 3,1 Prozent) komplettieren die Gruppe der sechs Bereiche mit den höchsten Energieverbräuchen in der nordrhein-westfälischen Industrie.
Der Energieverbrauch im Verarbeitenden Gewerbe NRWs war 2020 mit 1 263,8 Petajoule um 20,0 Prozent niedriger als zehn Jahre zuvor: Für das Jahr 2011 konstatiert das Statistische Landesamt mit 1 579,4 Petajoule den höchsten Energieverbrauch in diesem Zeitraum. Der stärkste Rückgang innerhalb der sechs energieintensivsten Wirtschaftszweige wurde für den Bereich Kokerei und Mineralölverarbeitung verzeichnet; hier sank der Energieverbrauch von 2011 bis 2020 um 35,6 Prozent. Den stärksten Anstieg in diesem Zeitraum gab es bei der Herstellung von Glas, Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden (+12,5 Prozent).
In den 4 978 Betrieben (mit 50 und mehr Beschäftigten) des Verarbeitenden Gewerbes in NRW waren laut der Monatsstatistik im Februar 2022 rund eine Millionen Personen tätig. Zusammen erzielten sie einen Umsatz von rund 29 Milliarden Euro. Die 289 Betriebe der chemischen Industrie beschäftigten 97 348 Personen und erwirtschafteten mit 4,5 Milliarden Euro im Februar 2022 den höchsten Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe. Auf Platz zwei folgte der Wirtschaftszweig Metallerzeugung und -bearbeitung mit 3,9 Milliarden Euro (300 Betriebe; 94 964 Beschäftigte). Zusammen erwirtschaften diese beiden Wirtschaftszweige 28,8 Prozent des gesamten Umsatzes der NRW-Industrie. Im Bereich der Herstellung von Glas, Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden waren 25 728 Beschäftigte in 171 Betrieben tätig (Umsatz: 537,5 Millionen Euro). 93 522 Beschäftigte waren im Bereich der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln tätig; 421 Betrieben erwirtschafteten hier einen Umsatz von 2,6 Milliarden Euro. 135 Betriebe stellten Papier, Pappe und Waren her und beschäftigten 24 482 Personen, die einen Umsatz von 744,6 Millionen Euro erwirtschafteten. Zu Beschäftigten und Umsätzen im Wirtschaftszweig Kokerei und Mineralölverarbeitung können aus Gründen der Geheimhaltung keine Angaben gemacht werden.
IT.NRW als Statistisches Landesamt erhebt und veröffentlicht zuverlässige und objektive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als 300 Statistiken auf gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der zuverlässigen Meldungen der Befragten möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für eine informierte demokratische Gesellschaft leisten. Nur auf Basis aussagekräftiger statistischer Daten können Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft getroffen werden. (IT.NRW)
(174 / 22) Düsseldorf, den 4. Mai 2022
Weitere Ergebnisse zu den Beschäftigungs- und Umsatzzahlen dieser Wirtschaftszweige in der Landesdatenbank NRW
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