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NRW: Weniger Importe aus dem Vereinigten Königreich aber mehr Einbürgerungen

Schiffscontainer im Hafen
Dienstag, 18. Januar 2022

NRW: Weniger Importe aus dem Vereinigten Königreich aber mehr Einbürgerungen

Die nordrhein-westfälische Wirtschaft importierte von Januar bis Oktober 2021 Waren im Wert von 6,4 Milliarden Euro aus Großbritannien und Nordirland.

Düsseldorf (IT.NRW). Die nordrhein-westfälische Wirtschaft importierte von Januar bis Oktober 2021 Waren im Wert von 6,4 Milliarden Euro aus Großbritannien und Nordirland. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, lagen die Einfuhren damit um 20,1 Prozent niedriger als noch vor Coronakrise und Brexit im Jahr 2019 (Januar bis Oktober). Im Vergleich dazu lagen beispielsweise die Importe aus der Türkei mit 4,1 Milliarden Euro um 17,5 Prozent über dem Vorkrisenniveau (Januar bis Oktober 2019). Die Einfuhren aus den USA waren von Januar bis Oktober 2021 mit 8,7 Milliarden Euro um 7,5 Prozent höher als in den ersten zehn Monaten des Jahres 2019.

Der Wert der Ausfuhren aus NRW in das Vereinigte Königreich summierte sich von Januar bis Oktober 2021 auf 7,1 Milliarden Euro und war damit um 22,9 Prozent niedriger als im selben Zeitraum 2019 (Türkei: −6,3 Prozent; USA: +2,1 Prozent).

Größter Rückgang bei der Ausfuhr pharmazeutischer Erzeugnisse

Die in den ersten zehn Monaten 2021 nach Großbritannien und Nordirland ausgeführten Güter mit den – gemessen am Exportwert – höchsten Rückgängen gegenüber Januar bis Oktober 2019 waren Pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse (−472,6 Millionen Euro, −78,4 Prozent) und Kraftwagen und Kraftfahrzeugteile (−333,2 Millionen Euro, −24,6 Prozent). Sonstige Waren (−275,4 Millionen Euro, −52,7 Prozent) und Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse (−235,9 Millionen Euro, −61,3 Prozent) folgten mit den dritt- bzw. viertstärksten Einbußen.

Mit 17,3 Prozent hatten von Januar bis Oktober 2021 Chemische Erzeugnisse (1,22 Milliarden Euro) den größten Anteil an den Ausfuhren in das Vereinigte Königreich. Auf dem zweiten Platz folgten mit einem Anteil von 14,4 Prozent Kraftwagen und Kfz-Teile (1,02 Milliarden Euro). Pharmazeutische Erzeugnisse sind auf dem 13. Platz zu finden; im entsprechenden Vergleichszeitraum im Jahr 2019 hatten sie noch auf Rang sechs gelegen.

Der Wert der Einfuhren aus Großbritannien und Nordirland hatte im September 2019 noch einen Höchstwert von 972 Millionen Euro erreicht. In den Monaten danach verringerten sich die Importwerte – mit monatlichen Schwankungen – bis zum bisherigen Tiefstwert im Januar 2021 (414 Millionen Euro). Die Ausfuhren der nordrhein-westfälischen Wirtschaft in das Vereinigte Königreich erreichten im Mai 2020 mit einem Wert von 522 Millionen Euro ihren Tiefpunkt.

Ob die Waren nach Versand aus NRW über weitere Landesgrenzen bzw. Seehäfen weiter transportiert worden sind, wird statistisch nicht erfasst.

Mehr Briten wurden eingebürgert

Die Zahl der Einbürgerungen von Personen mit britischer Staatsangehörigkeit war in Nordrhein-Westfalen seit der Brexit-Entscheidung höher als vorher: Von 2016 bis 2020 wurden insgesamt 8 772 Britinnen und Briten in NRW eingebürgert. Die bisher höchste Zahl wurde im Jahr 2019 mit 3 850 Einbürgerungen erreicht.

In den Jahren von 2010 bis 2015 – also vor der Entscheidung für den Brexit – hatten in Nordrhein-Westfalen insgesamt 511 Britinnen und Briten die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten.

Mehr Zu- als Fortzüge aus/nach dem Vereinigten Königreich

Seit der Brexit-Entscheidung im Jahr 2016 sind von 2017 bis 2020 insgesamt 12 700 Personen aus NRW in das Vereinigte Königreich gezogen. Im selben Zeitraum verlegten 15 400 Personen von dort ihren Wohnort nach Nordrhein-Westfalen. Damit sind in diesen vier Jahren 2 700 mehr Personen aus dem Vereinigten Königreich nach NRW gezogen als umgekehrt. Vor 2017 hatte dieser Saldo häufiger ein negatives Vorzeichen, d. h. es zogen mehr Personen aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland nach Großbritannien und Nordirland als umgekehrt (Wanderungssaldo 2010 bis 2016: −1 300 Personen). (IT.NRW)

(15 / 22) Düsseldorf, den 18. Januar 2022