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Pro-Kopf-Verschuldung der NRW-Kommunen im Jahr 2020 nahezu unverändert bei 3 353 Euro

Euroscheine und -münzen
Mittwoch, 23. Juni 2021

Pro-Kopf-Verschuldung der NRW-Kommunen im Jahr 2020 nahezu unverändert bei 3 353 Euro

Die Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände Nordrhein-Westfalens beliefen sich Ende 2020 auf gut 60 Milliarden Euro.

Düsseldorf (IT.NRW). Die Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände Nordrhein-Westfalens beliefen sich Ende 2020 auf gut 60 Milliarden Euro. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war das eine Erhöhung um 0,1 Prozent zum Vorjahr. Rein rechnerisch ergibt sich damit für jeden Einwohner des Landes eine Verschuldung von 3 353 Euro (2019: 3 350 Euro). Bei dieser Betrachtung werden neben den Schulden der Kernhaushalte auch die Schulden der kommunalen Eigenbetriebe, der eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen und der kommunalen Anstalten öffentlichen Rechts berücksichtigt.

Schulden1) der Gemeinden/Gemeindeverbände in NRW am 31.12
Merkmal
a = in Millionen Euro
b = in Euro je Einwohner
Schulden1) am 31. Dezember
2010 2019 2020
Schuldenstand Veränderung geg.
2010 2019
Schulden insgesamt a 54 893 60 061 60 122 +9,5 % +0,1 %
  b 3 075 3 350 3 353 +9,0 % +0,1 %
  davon Kernhaushalte a 43 253 47 703 47 342 +9,5 % −0,8 %
  b 2 423 2 661 2 640 +9,0 % −0,8 %
    davon
      Kassenkredite*) a 20 200 21 756 20 840 +3,2 % −4,2 %
  b 1 132 1 213 1 162 +2,7 % −4,2 %
      Kredite a 23 052 23 961 24 267 +5,3 % +1,3 %
      Kredite …………………………….. b 1 291 1 336 1 353 +4,8 % +1,3 %
      Wertpapierschulden a 1 985 2 235 X +12,6 %
      Wertpapierschulden ……………. b 111 125 X +12,6 %
  aus den kommunalen Kern-
    haushalten ausgegliederte Einheiten2)
a 11 640 12 359 12 780 +9,8 % +3,4 %
b 652 689 713 +9,3 % +3,4 %
Stand: 16.06.2021
1) abzüglich der in ausgegliederten Einheiten aufgenommenen Schulden beim Träger; 2) Eigenbetriebe und eigenbetriebsähnliche Einrichtungen sowie Anstalten öffentlichen Rechts; X = Aussage nicht sinnvoll

Die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung war Ende 2020 um 9 Prozent höher als zehn Jahre zuvor (damals: 3 075 Euro). Im Jahr 2010 hatte der Schuldenstand in NRW bei 55 Milliarden Euro gelegen. Ende vergangenen Jahres beliefen sich allein die Schulden der kommunalen Kernhaushalte auf 47,3 Milliarden Euro. Sie setzten sich aus Kassenkrediten (20,8 Mrd. Euro), mittel- und langfristigen Krediten (Investitionskrediten; 24,2 Mrd. Euro) sowie Wertpapierschulden (2,2 Mrd. Euro) zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr verringerten sich die Kassenkredite um 4,2 Prozent. Die Kredite stiegen um 1,3 Prozent und die Wertpapierschulden um 12,6 Prozent. Sie werden sowohl für investive Zwecke als auch zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen eingesetzt. Gegenüber 2010 erhöhten sich sowohl die mittel- und langfristigen Kredite (+5,3 Prozent), als auch die zur Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsengpässe aufgenommenen Kassenkredite (+3,2 Prozent).

Ein Anstieg der kommunalen Schulden durch die Coronapandemie ist nicht zu erkennen. Grund sind die Ausgleichszahlungen des Landes NRW und des Bundes zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen durch die Coronapandemie, mit denen die Städte und Gemeinden ihre Mindereinnahmen kompensieren konnten. (IT.NRW)

(235 / 21) Düsseldorf, den 23. Juni 2021