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Viehhaltung in NRW: Mehr Schweine, Schafe und Hühner aber weniger Rinder

Kühe auf einer Weide
Freitag, 2. Juli 2021

Viehhaltung in NRW: Mehr Schweine, Schafe und Hühner aber weniger Rinder

Anfang März 2020 wurde in den 23 603 landwirtschaftlichen Betrieben mit Viehhaltung mehr Vieh gehalten als zehn Jahre zuvor.

Düsseldorf (IT.NRW). Anfang März 2020 wurde in den 23 603 landwirtschaftlichen Betrieben mit Viehhaltung mehr Vieh gehalten als zehn Jahre zuvor. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand jetzt vorliegender Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020 mitteilt, stieg die Zahl der Hühner im Vergleich zum Jahr 2010 um 22,2 Prozent auf 12,2 Millionen. Die Zahl der Schweine erhöhte sich um 3,8 Prozent auf 6,9 Millionen und die der Schafe um 20,5 Prozent auf 165 000. Die Zahl der Truthühner verringerte sich dagegen um 5,6 Prozent auf 1,5 Millionen und die der Rinder um 6,7 Prozent auf 1,3 Millionen Tiere.

Mehr als zwei Drittel (70,2 Prozent) aller 33 611 landwirtschaftlichen Betriebe in NRW hielt im März 2020 Vieh. Im Jahr 2010 hatte dieser Anteil noch bei über drei Viertel (77,5 Prozent) gelegen. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe mit Viehhaltung war mit 23 603 um 4 118 bzw. 14,9 Prozent niedriger als zehn Jahr zuvor.

Die Zahl der Betriebe mit Rindern verringerte sich von 16 610 Betrieben im Jahr 2010 um 22,2 Prozent auf 12 916 Betriebe im Jahr 2020. Insbesondere ist dies auf den Rückgang der Zahl der Milchkuhhalter um 38,1 Prozent (von 8 137 auf 5 036 Betriebe) zurückzuführen. Die Zahl der Milchkühe ist dagegen im selben Zeitraum um 0,5 Prozent gestiegen. Dies verdeutlicht den Trend zu Betrieben mit mehr Milchkühen: 2010 wurden pro Betrieb 48 Milchkühe gehalten – im März 2020 waren es bereits 78 Milchkühe pro Betrieb.

Ähnliche Entwicklungen haben die Statistiker auch bei den Betrieben mit Schweinehaltung beobachtet: Die Zahl dieser Haltungen war im März 2020 mit 7 391 um 2 908 Betriebe bzw. 28,2 Prozent niedriger als 2010. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe mit Ferkeln nahm von 2010 bis 2020 um 46,7 Prozent und die Zahl der Betriebe mit Zuchtsauen um 51,5 Prozent ab.

Auch in der Hühnerhaltung konstatieren die Statistiker gesunken Betriebszahlen: Die Zahl der Betriebe mit Hühnerhaltung hat sich binnen zehn Jahren um 1,8 Prozent (auf 4 345) und die mit Legehennenhaltung um 1,5 Prozent (auf 4 079 Betriebe) verringert. Einen überdurchschnittlichen Anstieg gab es aber bei der Zahl der Legehennen: Von 2010 (3,4 Millionen Tiere) stieg die Zahl der Legehennen in NRW um 41,0 Prozent auf 4,8 Millionen Tiere im Jahr 2020.

Bei den Schafhaltern lässt sich sowohl bei den Betrieben als auch bei den Tierbeständen ein Zuwachs beobachten. Die Zahl der Betriebe mit Schafhaltung stieg von 2010 bis 2020 um 7,3 Prozent auf 2 467. Die Zahl der Schafe war im März 2020 mit 165 000 Tieren um 20,5 Prozent höher als zehn Jahre zuvor.

In den Landwirtschaftszählungen werden etwa alle zehn Jahre wichtige Daten der landwirtschaftlichen Betriebe in NRW und den anderen Bundesländern erfasst. Auf Basis dieser Ergebnisse können bestehende Strukturen abgebildet und Trends und Entwicklungen in der Landwirtschaft aufgezeigt werden. Die Daten stehen als Informationsquelle der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zur Verfügung und dienen als Entscheidungsgrundlage. Weitere Informationen zur Landwirtschaftszählung in Nordrhein-Westfalen und weiterführende Links zu unserem Datenangebot finden Sie unter https://www.it.nrw/landwirtschaftszaehlung-2020. Bundesweite Ergebnisse haben die Statistiker des Bundes und der Länder in Form von Story-Maps im gemeinsamen Statistikportal unter https://lz2020.statistikportal.de veröffentlicht.

Seit der Landwirtschaftszählung 2010 werden alle Betriebe mit einer Landwirtschaftsfläche von mindestens fünf Hektar – statt wie zuvor mit zwei Hektar – befragt. Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, wurden die Daten der Zählungen von vor 2010 mit den Erfassungsgrenzen der Landwirtschaftszählung 2010 neu berechnet (IT.NRW)

(250 / 21) Düsseldorf, den 2. Juli 2021