Themenschwerpunkt Bestattungen
Ausgewählte Statistiken rund um das Friedhofs- und Bestattungswesen in NRW
Mit Allerheiligen, dem ersten Novembertag des Jahres, beginnt in Nordrhein-Westfalen die Zeit des Totengedenkens. Viele Menschen machen sich auf den Weg und besuchen die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen auf dem Friedhof.
Auf dieser Seite beleuchten wir das Thema Friedhofs- und Bestattungswesen aus verschiedenen statistischen Blickwinkeln. Wie viele Menschen sterben jährlich in Nordrhein-Westfalen? Woher bezieht NRW die meisten Särge? Wie viele Bestattungsunternehmen gibt es und wie viele junge Menschen lassen sich im Bestattungswesen ausbilden? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie in den nachfolgenden Ausführungen.
Jährlich rund 217 000 Sterbefälle im Durchschnitt der letzten fünf Jahre
2022 starben in Nordrhein-Westfalen 234 176 Menschen. Das waren 6,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (220 035 Verstorbene). Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre (2018 bis 2022) lag die Zahl der Gestorbenen in Nordrhein-Westfalen bei 217 229 Personen pro Jahr.
Neun von zehn importierten Särgen stammen aus Polen
Im Jahr 2022 wurden aus dem Ausland 159 021 Särge aus Holz nach Nordrhein-Westfalen importiert. Diese hatten einen Einfuhrwert von 15,7 Millionen Euro. Dabei war Polen das Hauptlieferland: 148 402 Stück und damit 93,3 Prozent der importierten Särge aus Holz stammten aus Polen.
1 293 Bestattungsinstitute erzielten 2021 einen Jahresumsatz von rund 490 Millionen Euro
Nach Angaben des Unternehmensregisters gab es im Jahr 2021 in Nordrhein-Westfalen 1 293 Bestattungsinstitute. Von den insgesamt 5 745 abhängig Beschäftigten waren etwas mehr als die Hälfte (51,4 Prozent bzw. 2 951 Beschäftigte) geringfügig beschäftigt. Die Unternehmen erwirtschafteten einen Jahresumsatz in Höhe von 490,3 Millionen Euro.
705 Unternehmen mit über 4 000 Beschäftigten im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk tätig
Im Jahr 2021 waren 4 178 Personen in Steinmetz- und Steinbildhauerunternehmen in Nordrhein-Westfalen tätig. Insgesamt zählten 705 Handwerksunternehmen zu diesem Gewerbe. Der Branchenumsatz betrug 485,5 Millionen Euro.
Der Gewerbezweig der Steinmetzinnen und Steinmetze sowie Steinbildhauerinnen und Steinbildhauer ist eine kleine Branche innerhalb des zulassungspflichtigen Handwerks. Im Jahr 2021 entsprach der Anteil der bei Steinmetzunternehmen tätigen Personen rund 0,4 Prozent der insgesamt 1,14 Millionen Handwerksbeschäftigten.
Rund 203 Millionen Euro kommunale Einnahmen durch Gebühren und Entgelte im Friedhofs- und Bestattungswesen
Die Städte und Gemeinden des Landes Nordrhein-Westfalen erzielten im Jahr 2021 Einnahmen von mehr als 202,7 Millionen Euro aus Benutzungsgebühren und ähnlichen Entgelten im Friedhofs- und Bestattungswesen. Das waren 2,2 Prozent mehr als 2020 und 4,5 Prozent mehr als 2019.
Mehrheitlich männliche Beschäftigte im kommunalen öffentlichen Friedhofs- und Bestattungswesen
Im kommunalen öffentlichen Friedhofs- und Bestattungswesen gab es 2022 in Nordrhein-Westfalen rechnerisch 2 280 Vollzeitstellen (Vollzeitäquivalente). Dabei waren vier von fünf Beschäftigten (Vollzeitäquivalenten) männlich (80,5 Prozent). Der Anteil verbeamteter Beschäftigter lag bei 3,3 Prozent.
Etwa gleich viele Auszubildende im Bestattungswesen und im Bereich Friedhofsgärtnerei
Zum 31.12.2022 erlernten 180 Auszubildende in Nordrhein-Westfalen den Beruf der Bestattungsfachkraft. Frauen waren in diesem Ausbildungsberuf in der Überzahl: 96 von ihnen waren weiblich (53,6 Prozent) und 84 männlich (46,4 Prozent).
Als Gärtnerin bzw. Gärtner mit der Fachrichtung Friedhofsgärtnerei ließen sich Ende 2022 insgesamt 174 Personen ausbilden. Mit einem Anteil von 65,1 Prozent waren in diesem Ausbildungsberuf mehr Männer als Frauen tätig.
NRW-Friedhöfe zusammen so groß wie die Stadt Solingen
Die nordrhein-westfälischen Friedhöfe nahmen Ende 2022 insgesamt eine Fläche von 8 962 Hektar ein. Das entspricht 0,3 Prozent der Landesfläche und in etwa der Gesamtfläche der Stadt Solingen (8 954 Hektar). Den höchsten Anteil an der Gemeindefläche hatte die Friedhofsfläche mit 1,8 Prozent (263 Hektar) in der Stadt Bochum, es folgten Herten (1,7 Prozent; 63 Hektar), Gelsenkirchen (1,6 Prozent; 173 Hektar) und Essen (1,6 Prozent; 342 Hektar).
Welcher Friedhof in der eigenen Stadt der größte ist, zeigt die folgende interaktive Karte.
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